Die Geschichte der heiligen Bernadette

Die heilige Bernadette wurde 1844 in einer kleinen Stadt in Frankreich als erstes von acht Kindern in eine sehr arme Familie hineingeboren. Obwohl Bernadettes Leben zunächst unscheinbar war, sollte es Generationen von Menschen dazu anregen, im Glauben nach Lourdes zu pilgern.
Zwischen dem 11. Februar und dem 16. Juli 1858 sah Bernadette die Jungfrau Maria achtzehn Mal in einer Reihe von Erscheinungen, die sich in einer Felsenhöhle am Rande von Lourdes ereigneten, einem Ort, der heute als Grotte von Massabielle bekannt ist. Im Laufe dieser wundersamen Begegnungen wurde Bernadette, damals gerade 14 Jahre alt, zur Freundin und Vertrauten der Mutter Jesu, der Gottesmutter.
Die Erscheinungen von Lourdes wurden 1864 vom Bischof von Tarbes anerkannt. Im Jahr 1866, einen Tag nach der Weihe der Krypta über der Grotte verließ Bernadette Lourdes, um ihrer religiösen Berufung in der Gemeinschaft der Schwestern der Nächstenliebe von Nevers nachzugehen. Sie verstarb 1879, wurde 1925 seliggesprochen und 1933 heiliggesprochen.

Die Erscheinungen

Die Erscheinungen der heiligen Bernadette fanden über einen Zeitraum von fünf Monaten weitgehend schweigend statt. Trotzdem entwickelte sich im Laufe der Zeit eine innige Beziehung des Vertrauens, des Gehorsams und der Liebe zwischen der Gottesmutter und Bernadette.

Die ersten sieben Erscheinungen markieren eine Zeit der freudigen Entdeckung

(die freudenreiche Phase).

Bernadette war stets zutiefst glücklich; dies spiegelte sich in den ersten sieben Erscheinungen in ihrem Gesicht wider, das Freude und Licht ausstrahlte.

Die Erscheinungen acht bis zwölf waren Erscheinungen mit dem Aufruf zum Gebet für die Sünder und zur Umkehr.

Alles wurde in dieser schmerzhaften Phase anders. Bernadettes Gesicht veränderte sich. Sie wurde traurig und bekümmert.
Die Anzahl der Menschen die Bernadette zur Grotte begleiteten nahm täglich zu. Bernadette wurde aufgefordert für die Sünder zu beten, Buße zu tun; zudem aus der Quelle, die sie zuvor freilegen musste, zu trinken und sich darin zu wachsen. Sie kniete dazu im Schlamm, beschmutzte ihr Gesicht und aß, nach Aufforderung der Dame von den Kräutern in der Grotte, ohne sich über diese Zeichen bewusst zu sein. Manche der Anwesenden waren zutiefst bewegt und beim Erleben der Emotionen und Gesten; einige bekehrten sich zum Glauben, andere verstanden Bernadettes Verhalten nicht und empfanden Verwirrung oder Abscheu.

Die letzten sechs Erscheinungen, beginnend mit der dreizehnten Erscheinung, richten das Augenmerk nach Außen

(die glorreiche Phase bis zur 15. Erscheinung)

Am 1. März ereignete sich die erste unerklärliche Heilung in der Quelle. Am Tag darauf, bei der 13. Erscheinung wurde Bernadette zu den Priestern gesendet, um ihnen den Auftrag der Dame mitzuteilen, dorthin in Prozesion zu kommen (d.h. zu Wallfahrten aufzurufen) und dort eine Kapelle (einen Wallfahrtsort) zu errichten.
Am 25. März, bei der 16. Erscheinung, verkündet die bis dahin namenlose schöne Dame ihren Namen: “Que soy era Immaculada Counceptiou” „Ich bin die Unbefleckte Empfängnis“. Es sollten noch zwei weitere Erscheinungen folgen. Die Anzahl der Beter an der Grotte wuchs unablässig, immer brannten Kerzen vor der Grotte.
Später wurden mehrere Kapellen gebaut, um eine anwachsende Zahl von Pilgern zu aufzunehmen.
Heute erkennt die katholische Kirche 70 Wunder an, die auf die Fürsprache Unserer Lieben Frau von Lourdes zurückzuführen sind, und Menschen in aller Welt pilgern im Gebet mit Unserer Lieben Frau und der heiligen Bernadette zum Wallfahrtsort.